Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie Ihre Ernährung nicht nur Ihren Körper nährt, sondern auch Ihr inneres Gleichgewicht beeinflusst?
Die falsche Ernährung und ein schlechtes Essverhalten führen aus ayurvedischer Sicht nicht nur dazu, dass wir körperlich leiden, sondern auch emotional und psychisch aus dem Gleichgewicht geraten. Wir können uns nicht gut konzentrieren, sind leicht reizbar oder schlecht gelaunt und finden einfach keine Freude am Sein.
In einer Welt, in der oft schnelle Mahlzeiten und unbewusstes Essen dominieren, lädt uns die ayurvedische Küche dazu ein, wieder eine tiefere Verbindung zu uns selbst herzustellen und dadurch ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Die ayurvedische Ernährung: Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele
Die ayurvedische Lehre definiert Ernährung nicht als reine Nahrungsaufnahme, sondern als eine Kunst der Selbstfürsorge, die Körper, Geist und Seele in Harmonie bringt. Denn die jahrtausendealte Lehre basiert auf dem Prinzip der Ganzheitlichkeit, nach dem die Ernährung nicht isoliert betrachtet werden kann. Was, wie und wann wir essen, wirkt sich auf allen Ebenen unseres Seins aus.
Die Erkenntnisse beruhen auf langjähriger medizinischer Forschung und haben eine komplexe Ernährungslehre hervorgebracht, die für den Laien gar nicht so leicht zu verstehen ist. Nichtsdestotrotz wollen wir Ihnen hier eine kurze und verständliche Zusammenfassung der wichtigsten Grundlagen geben.
Was sind die Grundlagen der ayurvedischen Ernährung?
Grundsätzlich geht es in der ayurvedischen Ernährung darum, die individuellen Bedürfnisse jedes Menschen zu berücksichtigen. Dafür wir die Dosha-Lehre herangezogen: Jeder von uns ist durch die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – geprägt. Diese Doshas bestimmen unseren körperlichen, geistigen und seelischen Zustand, im Ayurveda auch Konstitution genannt. Je nach Konstitution sind bestimmte Nahrungsmittel und Nahrungsmittelkombinationen für uns am besten geeignet, um uns ins Gleichgewicht zu bringen und unser Wohlbefinden zu unterstützen. Denn die einzelnen Nahrungsmittel besitzen ebenfalls bestimmte Eigenschaften, die auf unseren Dosha-Haushalt einwirken.
Zu diesen Eigenschaften zählen unter anderem die sechs Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Diese Geschmacksrichtungen wirken direkt auf die Doshas und können diese entweder ausgleichen oder verstärken.
Wie könnte eine typengerechte Ernährung aussehen?
Je nachdem, welcher Dosha-Typ Sie sind, sollten Sie also darauf achten, dass Ihre Speisen bestimmte Geschmacksrichtungen enthalten.
Ayurveda-Ernährung für Vata-Typen
Für Vata-Typen sind warme Speisen und regelmäßige Mahlzeiten besonders wichtig. Lebensmittel mit einem süßen, sauren und salzigen Geschmack können das überschüssige Vata besonders gut ausgleichen. So fühlen sie sich wieder geerdet und ruhig. Vorteilhafte Nahrungsmittel sind:
– Reis,
– Wurzelgemüse,
– süße sowie saure Früchte,
– Nüsse,
– wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt und Kardamom.
Ayurvedische Nahrungsmittel für Pitta-Typen
Pitta-Typen hingegen sollten heiße, scharfe und saure Speisen lieber meiden, um das innere Feuer nicht übermäßig anzufachen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf süße, bittere und herbe Geschmacksrichtungen, wie in
– Vollkorngetreide,
– Hülsenfrüchten,
– Kokosnuss,
– Gurke,
– bitteren Salaten, Kräutern und Gemüse.
Ernährung für Kapha Typen
Kapha-Typen wiederum brauchen eine leichte, anregende Kost, um ihre oft träge Verdauung zu unterstützen und aus der Bequemlichkeit zu kommen. Insbesondere die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb sind für sie besonders vorteilhaft. Gut geeignet sind:
– Äpfel,
– Birnen,
– Hülsenfrüchte,
– bitteres Gemüse
– sowie scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili, Knoblauch)
Auch wenn es schwerfällt, sollten sie von extrem Süßem lieber die Finger lassen.
Praktische Tipps aus der ayurvedischen Ernährung
Die ayurvedische Ernährung legt großen Wert auf frische Lebensmittel. Nahrungsmittel sollten idealerweise saisonal und möglichst naturbelassen sein. Frische Früchte, Gemüse und Kräuter spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie bringen nicht nur Nährstoffe, sondern auch Lebensenergie (Prana) in unseren Körper.
Noch wichtiger als ein original nachgekochtes Ayurveda-Rezept ist also, dass Sie auf qualitativ hochwertige Lebensmittel achten, die Ihnen schmecken und guttun. Darauf setzen wir auch bei der Zubereitung von köstlichen Speisen im beliebten Ayurveda-Restaurant.
Gekochte Speisen sind rohem Essen immer vorzuziehen, da sie besser verdaubar sind. Aus diesem Grund ist die ayurvedische Ernährung auch größtenteils vegetarisch. Falls Sie nicht komplett auf Fleisch und Fisch verzichten wollen, achten Sie darauf, diese nur in Maßen und stets in Kombination mit verdauungsunterstützenden Gewürzen wie Koriander und Kreuzkümmel zu genießen.
Und ein letzter Tipp: Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um Ihr Essen zu genießen! In unserer hektischen Welt neigen wir oft dazu, in Eile zu essen und uns durch Lesen oder Fernsehen ablenken zu lassen. Das ist leider weder gut für die Verdauung noch für unser Sättigungsgefühl. Konzentrieren Sie sich stattdessen lieber auf den Geschmack, die Textur und das Aroma und genießen Sie Ihr Essen in vollen Zügen!