Das Kapha-Dosha, einer der drei Dosha Typen im Ayurveda, steht für Stabilität, Stärke und Erdung. Das liegt an den dominierenden Elementen Erde und Wasser.
Als Kapha-Typ stehen Sie bei Ihren Freunden hoch im Kurs. Sie sind freundlich, ebenso mitfühlend wie verlässlich und haben stets ein offenes Ohr für die Probleme anderer.
Manchmal können die Eigenschaften von Kapha auch herausfordernd sein. Das Verdauungsfeuer „Agni“ kommt ins Stocken und es bilden sich vermehrt Stoffwechselrückstände („Ama“), die Ihre Zirkulationskanäle („Shrotas“) blockieren können. Ein Gefühl von Schwere, ein gesteigertes Bedürfnis nach Ruhe oder eine Neigung zu sättigenden Speisen können sich bemerkbar machen.
Genau hier setzt die richtige Ernährung an. Denn im Ayurveda ist Ernährung eines der wichtigsten Mittel, um die Doshas wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Mit einer auf Kapha abgestimmten Ernährung können Sie sich leichter und vitaler fühlen.
Ayurvedische Ernährung für Kaphas
Die ayurvedische Ernährung basiert nicht nur auf der Typen-Lehre. Auch das Prinzip der Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb) wird zum Kapha-, Pitta- oder Vata-Ausgleich angewandt. Denn die Geschmacksrichtungen können eine ausgleichende oder verstärkende Wirkung auf die jeweiligen Doshas haben.
Bei starkem Kapha-Dosha können Sie besonders fetten und schweren Speisen kaum widerstehen, egal ob es sich dabei um Käse oder üppige Sahnetorten handelt. Dabei sollten Sie süße, schwere, ölige und kalte Lebensmittel lieber meiden.
Setzen Sie stattdessen auf leicht verdaubare, warme Speisen mit den Geschmacksrichtungen scharf, herb und bitter!
Welche Lebensmittel eignen sich am besten?
Scharfe Lebensmittel, Kräuter und Gewürze bringen Würze in Ihre Mahlzeiten und können als anregend empfunden werden. Dazu zählen beispielsweise:
- Ingwer, Kurkuma, Asafötida, Nelken, Senf, Kardamom, Pfeffer und Chili,
- Zwiebel und Knoblauch sowie
- scharfes Gemüse wie Rettiche, Radieschen und Lauch.
Auch bitteres Gemüse wie
- grünes Blattgemüse,
- alle Kohlsorten,
- Artischocken,
- Melanzani,
- Spargel,
- Fenchel,
- Sellerie,
- Champignons sowie
- Chicorée und Radicchio oder
- das Pulver aus getrockneten Amla-Früchten
tun Ihnen besonders gut. Viele dieser Lebensmittel werden in der ayurvedischen Küche geschätzt, weil sie als ausgleichend gelten.
Auch bei bitter-sauren Früchten wie Grapefruit, Maracuja, Rhabarber oder Preiselbeeren können Sie sich bedienen. Essen Sie diese aber immer getrennt von anderen Nahrungsmitteln und am besten warm zubereitet! Denn gekochte Speisen, die warm zubereitet werden, unterstützen das Verdauungsfeuer.
Bei Proteinen setzen Sie am besten auf pflanzliche Lebensmittel, wie Erbsen, Kichererbsen, Linsen oder Adzukibohnen, die Sie mit leicht verdaubarem Getreide kombinieren. Milchprodukte, tierische Proteine, insbesondere rotes Fleisch und glutenhaltiges Getreide sollten Sie möglichst reduzieren.

Raffiniert und köstlich: So vielseitig kann die Kapha-Ernährung sein
Damit Sie einen Geschmack davon bekommen, wie lecker die Kapha-Ernährung im Ayurveda sein kann, zeigen wir Ihnen ein Rezept zum Nachkochen aus unserem Ayurveda Restaurant im Ayurveda Resort Mandira für Sie. Unsere Küche vereint das bewährte Wissen aus dem Ayurveda mit heimischen Zutaten zu höchstem Genuss.
Probieren Sie das folgende Rezept aus und lassen Sie sich inspirieren!
Rezept: Gefüllter Bio-Kohlrabi mit Kurkumareis und grober Senfsauce
Dafür brauchen Sie folgende Zutaten:
- 4 Bio-Kohlrabi
- 100 Gramm Basmatireis
- 200 Milliliter Wasser
- ca. 50 Gramm fein gewürfeltes Wurzelgemüse (Sellerie, Karotten)
- 20 Gramm Kichererbsenmehl
- 2 Teelöffel Kurkuma
- 1 Teelöffel langen Pfeffer und Schwarzkümmel
- sowie 2 Esslöffel Ghee
So gelingt die Zubereitung:
Schälen Sie den Kohlrabi und höhlen Sie ihn aus! Dann kochen Sie ihn in Salzwasser, bis er bissfest ist und schrecken ihn mit Eiswasser ab!
Für den Gemüsereis erhitzen Sie einen Topf mit dem Wasser und geben etwas Salz und Ghee, Kurkuma, Wurzelgemüse und Reis hinzu und lassen alles für gute 10 Minuten kochen! Dann nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen den Reis weitere 10 Minuten mit Deckel ziehen!
Als nächstes rösten Sie Pfeffer und Schwarzkümmel in Ghee und geben beides zum Reis! Mischen Sie dann das Kichererbsenmehl unter und füllen Sie die ausgehöhlten Kohlrabis mit dem Gemüsereis!
Die gefüllten Kohlrabis werden nun abgedeckt und bei 170 °C für ca. 10 Minuten im Ofen gegart.
In dieser Zeit können Sie die saure, scharfe Senfsauce vorbereiten.
Dafür brauchen Sie:
- 20 Gramm Ghee
- 100 Gramm gewürfelten Knollensellerie
- 200 Milliliter Gemüsefond
- 50 Milliliter Kokosmilch
- 2 Esslöffel Schwarze Senfkörner
- etwas Fenchelsamen, Kreuzkümmel, Kurkuma, schwarzen Pfeffer und Salz
Zerstoßen Sie die Gewürze grob in einem Mörser und rösten Sie diese mit dem Sellerie kurz in Ghee an! Löschen Sie nun alles mit Gemüsefond und Kokosmilch ab!
Lassen Sie die Sauce nun bei kleiner Hitze für ca. 20 Minuten leicht kochen! Zuletzt pürieren Sie die Sauce und seihen diese durch ein feines Sieb ab! Schmecken Sie sie ein letztes Mal mit Salz ab und geben Sie die warme Sauce über den gefüllten Kohlrabi!
Worauf sollten Sie bei der Ernährung noch achten?
Neben der Wahl der Lebensmittel und der geeigneten Zubereitung gibt es auch einige Gewohnheiten, die Ihnen dabei helfen, zu einem gesunden Gleichgewicht zu finden.
Als Kapha-Typ können Ihnen Gewohnheiten helfen, die für Leichtigkeit und Balance sorgen. Dazu zählt auch regelmäßige Bewegung.
- Sport und Bewegung vor dem Essen bringen Ihren Stoffwechsel auf Touren.
- Ein Spaziergang nach dem Essen wiederum hilft Ihnen dabei, Ihr Essen besser zu verdauen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Sie fühlen sich weniger schwer und müde nach dem Essen und haben mehr Energie.
- Regelmäßiges Essen hilft Ihnen zudem dabei, Ihren Hunger besser in den Griff zu bekommen. Versuchen Sie, jeden Tag zur selben Zeit zu essen und vermeiden Sie dafür kleine Zwischenmahlzeiten so oft es geht! Snacks belasten ihre Verdauung zusätzlich. Essenspausen von drei bis fünf Stunden hingegen können viel bewirken.
- Ein Glas heißes Wasser am Morgen gehört zu den traditionellen ayurvedischen Routinen und wird oft als wohltuend empfunden.